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Wenn wir als Nachfolger Christi leben, sollten wir zu einer Haltung bereit sein, alle Menschen so zu lieben, wie es Jesus Christus vorgelebt hat und wie es auch Christi Apostel gelehrt und gelebt haben. Vergebung ist ein Weg der Liebe, es ist die Haltung, zu der der Christ jederzeit bereit sein sollte. Denn auch uns ist durch das Opfer Jesu Christi Vergebung zuteil geworden, und so sind wir durch Jesus ein für alle Mal mit Gott versöhnt. Unsere Leitlinie in der Nachfolge Christi sollte die Liebe zu allen Menschen sein. Nur durch den Geist Christi ist so eine Liebe möglich, die Unrecht und Kränkung vergibt, ohne dafür eine Wiedergutmachung zu erwarten. „…denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist“ (Römer 5, 5).

Der Geist Christi ist ein Geist der Liebe und Versöhnung. Gott der Vater hat uns durch seinen Sohn Jesus Christus seine Liebe offenbar gemacht, denn er gab ihn als Sühneopfer für unsere Sündenschuld hin. „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er [Jesus Christus] sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben“ (1. Johannes 3, 16). Der Weg der Liebe, der durch Christi Beispiel klar zum Ausdruck kommt, soll uns motivieren, die Lebenszeit zum Wohl aller Menschen einzusetzen. „Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, dass Er in uns bleibt: an dem Geist, den Er uns gegeben hat“ (1. Johannes 3, 23-24).

Der natürliche Mensch ist aus eigenem Antrieb nicht in der Lage, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sich mit seinem Nächsten wieder zu versöhnen. Wir sehen in unserer Zeit immer wieder die Unversöhnlichkeit des Menschen. Wir brauchen eine andere Gesinnung, einen versöhnlichen Umgang miteinander. Gottes Wort ist der einzige Weg, der uns lehrt, uns mit unserem Nächsten zu versöhnen. Es ist die Frucht des Geistes, die sich durch Liebe offenbart, die versöhnlich ist und das Unrecht oder die Kränkung vergibt. Sie macht nicht alte Rechnungen wieder von neuem auf und zählt alles auf, was an Unrecht geschehen ist. „Wenn jemand sagt: ‚Ich liebe Gott‘, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll“ (1. Johannes 4, 20-21).

Der Neue Bund gibt uns durch die Liebe Christi die Möglichkeit, im Geist Gottes Vergebung zu äußern. Der neue Mensch, der in Gottes Ebenbild geschaffen wird, soll in Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und Heiligkeit Christus widerspiegeln. „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde … Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit der Vater euch gibt, was auch immer ihr ihn bitten werdet in meinem Namen. Das gebiete ich euch, dass ihr einander liebt“ (Johannes 15, 12-13. 16-17). Worum es hier geht, ist, dass der Mensch seine Gesinnung, sein Denken, seinen Wandel durch den Geist Christi ändern sollte zu einem von Gott geschaffenen neuen Menschen in der Ebenbildlichkeit Christi, der gerecht und heilig ist. „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“ (2. Korinther 5, 17).

Der neue Mensch hat keinen Anteil mehr an seinem früheren Leben. „Darum legt die Lüge ab und ‚redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten‘, denn wir sind untereinander Glieder. Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!“ (Epheser 4, 25-26). In Vers 26 sehen wir eine Aufforderung, die schon ein Teil des Alten Bundes war, eine Lehre, die Jesus in seiner Bergpredigt noch bekräftigte. Es ist ein Prinzip, das uns ermahnt, Probleme durch Versöhnung schnellstens aus der Welt zu schaffen. Versöhnung war auch im Alten Bund schon eine Maxime für das Volk Israel, und so bekräftigt Jesus dies noch in seiner Bergpredigt: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!“ (Matthäus 5, 23-24). Niemand hat Gott je gesehen, aber er ist uns in seinem Sohn Jesus Christus durch seinen Geist erkennbar geworden, der sich in seiner Liebe zu allen Menschen äußert. Durch seinen Sohn hat er uns mit ihm, mit seiner Liebe und Vergebung und Gnade bekannt gemacht. Denn durch Christus ist uns ein Weg zu unserem Vater im Himmel eröffnet worden.

Jesus lehrte, Gott in Wahrheit und Gerechtigkeit anzubeten. Vergebung und Versöhnung ist der einzige Weg zum Frieden, und Frieden kann nur durch die Liebe Gottes verwirklicht werden, die in unsere Herzen durch den Geist Christi ausgegossen ist. Da uns vergeben ist, sollen auch wir in die Lage versetzt werden, andere zu lieben und bereit sein zu vergeben. Johannes sagt: „Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir es schuldig, einander zu lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat“ (1. Johannes 4, 10-13).

Wenn wir Nachfolger Christi sind, sind wir angehalten, Gottes Wort als die geistliche Wahrheit im Glauben als Willen Gottes anzunehmen und zu erfüllen.

Jesus Christus hat sein Leben für die Menschheit hingegeben, damit durch ihn allen, die sich im Glauben von den verkehrten Wegen der Welt bekehren, das wahre Leben geschenkt werden kann. Echte und dauerhafte Vergebung ist nur durch den Geist Gottes möglich. Denn wie uns von Gott Vergebung zuteil geworden ist in Jesus Christus und wir durch ihn eine neue Kreatur sind – sofern wir zu Christus bekehrt worden sind –, so sollten wir auch in Liebe und Versöhnung mit allen Menschen leben. „So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut [Geduld]; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber [zieht] die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen; zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib [Gemeinde Christi]; und seid dankbar! Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit…“ (Kolosser 3, 12-16).

Die Heilige Schrift, Gottes Wort, gibt uns, die wir uns durch den Geist Christi leiten lassen, klare Erkenntnis darüber, dass wir in Versöhnung mit allen Menschen leben sollten. Denn wenn wir zur Bekehrung kommen, haben wir den alten Menschen abgelegt und den neuen Menschen angezogen, der in seinem früheren Wandel nicht in der Lage war, Vergebung zu üben, aber wir sind in Christus eine neue Kreatur geworden, die, nach dem Geist Christi gestaltet, dazu fähig ist. „…dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes“ (Epheser 3, 17-18). Die Schrift ist klar darin, dass man Schwierigkeiten, die man untereinander haben mag, nicht lange hinauszögern sollte, um zu einer Lösung zu kommen, denn je länger es währt, umso größer wird das Problem und bewirkt, dass wir nicht zur Ruhe kommen. Wir sollten uns sobald wie möglich wieder versöhnen, um nicht unsere Gebete durch Zwist zu behindern. Der Nachfolger Christi soll in dieser Welt ein strahlendes Licht der Liebe und des Verständnisses sein „… denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben … Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Wie viel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden! Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!“ (Römer 5, 5-10).

Versöhnende Liebe ist das, was die Welt an meisten braucht. Statt Versöhnung sehen wir aber nichts als Streit unter den Völkern. Immer wieder gibt es Ereignisse in unserer Welt, die eine Atmosphäre der Unversöhnlichkeit, des Hasses hervorrufen. Wie kann man auch über Versöhnung reden unter den Menschen angesichts der katastrophalen Entwicklungen und Kriegshandlungen, die wir in den Nachrichten beobachten? Einen Weg zum Frieden, der den Menschen Hoffnung geben könnte, scheint es momentan nirgendwo zu geben. Eine dauerhafte Versöhnung gibt es sehr selten unter den Völkern. Paulus sagt: „…Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen; Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen“ (Römer 3, 13-18).

Die Liebe ist eine vergebende Haltung gegenüber allen Menschen, auch gegenüber denjenigen, die nicht zu einer christlichen Gemeinde gehören. Wir brauchen heute mehr denn je eine versöhnende Haltung gegenüber allen Menschen. Wir haben immer noch mit unserer menschlichen Natur zu tun, die ein Teil von uns ist, die uns jedoch nicht beherrschen darf. Auch als Christen sind wir manchmal verletzt, aber der Geist Christi überwindet es durch Vergebung. Differenzen unter Christen betrüben den Geist Gottes, der uns gegeben ist. Sanftmütigkeit und Demut sind Grundlagen vergebenden Herzens. Eine echte, uneingeschränkte Vergebung ist nur durch den Geist Gottes, durch eine Veränderung der Gesinnung im Menschen möglich. Paulus ermahnt die Nachfolger Christi: „…dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Epheser 4, 22-24).

Gottes Geist ist nicht beeinflussbar durch Umstände. Ein Nachfolger Christi wird auch in unserer Zeit auf eine harte Probe gestellt werden hinsichtlich seiner Bereitschaft zur Versöhnung und der Liebe zu allen Menschen – auch zu denen, die ihn wegen seines Glaubens verfolgen und verleumden. Paulus ermahnt: „Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung [unseres Leibes bei der Wiederkunft Christi]! Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus“ (Epheser 4, 30-32).

Gottes Wort ist Geist und Wahrheit. Um zu einer echten Bekehrung zu kommen, muss der Mensch erst in der Wahrheit unterrichtet sein und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, dass er gegen Gott gesündigt hat. Gott ist Liebe, und seine Liebe ist durch seinen Sohn zum Ausdruck gekommen, was er durch sein Opfer für uns verdeutlicht. „Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden“ (1. Johannes 4, 9-10).

Gott der Vater erwies seine Liebe zu uns durch seinen Sohn. Durch Jesu Christi Opfer werden alle Menschen gerechtfertigt ohne eigene Werke. „… wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. Ebenso preist auch David den Menschen glückselig, dem Gott ohne Werke Gerechtigkeit anrechnet: ‚Glückselig sind die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden zugedeckt sind; glückselig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!‘ “ (Römer 4, 5-8).

Paulus ermahnt die Philipper und auch uns: „Gibt es nun [bei euch] Ermahnung in Christus, gibt es Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeit und Erbarmen, so macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das eine bedacht seid. Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war…“ (Philipper 2, 1-5). „… in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er [Jesus] sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2, 8). Gott gab seinen Sohn für uns in den Tod, damit wir in ihm Leben haben, ein Leben, das sich auf die Liebe Gottes gründet.

Die Liebe gilt nicht nur dem inneren Zirkel, der Nachfolgerschaft Christi, sondern allen Menschen. Das Opfer Christi ist nicht nur für einige wenige Menschen vorgesehen, sondern für die gesamte Menschheit. „…denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1. Korinther 15, 22). Bedeutet nun „alle“ wirklich alle? Hinsichtlich Adam mögen wir das Wort „alle“ nicht bezweifeln, denn Adam ist mit dem Tod gleichzustellen, denn bis jetzt ist jeder noch gestorben. Aber wie ist es nun mit „in Christus“? Hat das Wort „alle“ auch hier die Bedeutung von alle? Es ist nicht anzuzweifeln, dass Jesus Christus für alle gestorben ist und dass alle durch ihn lebendig werden! Unsere Liebe sollte deshalb auch allen Menschen gelten, denn auch die Unbekehrten, die momentan so gar nichts von Gott wissen wollen, sind potenzielle Söhne Gottes, denn Christus ist auch für sie gestorben. Was sagte Jesus, als er gepeinigt am Kreuz hing? „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23, 34). Seine Peiniger wussten nicht, was sie taten, und Christus vergab ihnen, denn er starb auch für sie. Vergebung ist der Weg Gottes. Die Obersten erkannten nicht die Wahrheit, sie hatten nicht die Erkenntnis, die in Christus geschenkt ist, wie es heute auch nicht viele verstehen, warum Jesus Christus am Kreuz sterben musste.

Durch die Sünde Adams kam der Tod zu allen Menschen. Die Lehre Christi ist eindeutig Liebe. Er ist für alle Gottlosen gestorben. „Also: Wie nun durch die Übertretung des einen [Adam] die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen [Christus] für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt. Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht“ (Römer 5, 18-19). Es fällt uns vielleicht schwer zu verstehen, wie Jesus sagen konnte: vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Es ist undenkbar, dass Milliarden von Menschen verloren gehen sollen, nur weil sie den Namen Jesus Christus noch nie gehört haben. Alle geistliche Erkenntnis, die wir haben mögen, ist nichts im Vergleich zu der Liebe, die uns durch Christi Geist zuteil geworden ist (1. Korinther 13, 2). Siehe „Auferstehung der Toten und das Gericht“

Die Liebe Gottes ist uns erschienen in Jesus Christus, der sein Leben für uns hingab, damit wir durch ihn leben sollen. Er hat uns geliebt, als wir noch gottlos lebten, und hat uns versöhnt und den Zugang zu Gott, unserem Vater, eröffnet, und zu seiner Gnade. Jesus Christus wurde von den Menschen seiner Zeit nicht als der Erlöser-Messias erkannt. Die Welt erkennt ihn auch heute nicht als den Messias. Auch in unserer Zeit können einige Theologen nicht die Tatsache akzeptieren, dass Jesus für die Sünden der Menschen gestorben ist. Und so heißt es: „…Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glaubens an Jesus ist“ (Römer 3, 22-26). Wir sehen hier klar in der Aussage von Paulus, dass Gott geduldig war hinsichtlich der Sünden der vergangenen Zeiten und sie unter die Gnade gestellt hat. Siehe „Sühneopfer Christi und das Weltethos“

Wenn wir Jesus Christus angehören, sollten wir Vergebung üben, denn das ist die Liebe Gottes zu allen Menschen. Hass und Streit unter den Menschen werden immer großen Schaden anrichten. Der Weg Gottes ist Vergebung, ist Gnade und Versöhnung. Christi Geist macht die Vergebung erst möglich. Wir sehen in unserer Zeit Entwicklungen, die möglicherweise dazu führen können, über andere Menschen zu richten. Wir sind jedoch keine Richter über das Leben anderer Menschen, die noch ganz klar Teil dieser Welt sind und in Sünde leben. Jesus sagte: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ (Matthäus 7, 1). Wir sollten allen Menschen mit Liebe begegnen, auch denjenigen, die noch Teil der Welt sind, denn Gott hat auch uns, als wir in Sünden lebten, herausgerufen, damit wir in Jesus Christus Errettung finden konnten.

Die Gesinnung des Geistes Christi ist Liebe, die sich in Frieden und Versöhnung mit allen Menschen äußert. „Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften“ (Jakobus 3, 13-18).

Wir sollen die Liebe Christi in unserem Leben zum Ausdruck bringen. Christi Nachfolger zu sein bedeutet jedoch nicht, dass man etwas gut heißt, was Sünde ist. Die Sünde muss als Sünde benannt werden können. Gnade bedeutet nicht – wie es sich manche zurechtbiegen –, alles zu tolerieren und zu akzeptieren. Toleranz und Akzeptanz gründen heute auf dem antigöttlichen Sinn des Menschen, der, gefördert durch eine neue Gesellschaftsordnung, bereit ist, die biblischen Lehren zu negieren. „Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und die sich selbst für verständig halten!“ (Jesaja 5, 20-21).

Die Welt braucht Vorbilder von Christen, die bereit sind, auch das schlimmste Unrecht zu ertragen und zu vergeben, wie es uns Jesus Christus vorlebte. Jesus sagte seinen Jüngern, wie sie ihm nachfolgen sollten, dies gilt für uns heute genauso. Er sagte: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“ (Matthäus 11, 29). Der bekehrte Mensch, der zum Glauben an Jesus Christus gelangt ist, ist zu einem anderen Menschen geworden – seine Gesinnung hat sich völlig verändert. „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!“ (2. Korinther 5, 17).

Vergebung ist eine Frucht des Geistes, die auf die Liebe zu allen Menschen gegründet ist, und dies gilt besonders für den Bruder im Geist, der auch von Gott durch Christus Vergebung empfangen hat. Und so lesen wir über die Liebe Gottes, die sich in uns widerspiegeln soll: „Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles [was in der Heiligen Schrift durch den Geist Gottes eingegeben ist], sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf…“ (1. Korinther 13, 4-8).

Der Mensch ist von seiner Natur her feindlich gegen Gott eingestellt, aber ohne Gottes Geist können wir ihm nicht gefallen. Unser Handeln sollte von Liebe motiviert sein. Freundlichkeit und Herzlichkeit ist die Wesensart Christi. Mit solch einer Eigenschaft des Geistes soll die Gemeinde Christi sich untereinander Liebe und Anteilnahme erweisen, und das soll auch von anderen Menschen erkannt werden können, die noch nicht den christlichen Weg der Liebe erfahren haben. Der natürliche Mensch ist weder in der Lage, von sich aus die Wahrheit der Heiligen Schrift zu erkennen noch zu glauben und danach zu handeln. Wer Jesus Christus als seinen Erlöser angenommen hat, wird auch dem Willen Gottes Folge leisten wollen. Petrus ermahnt die Nachfolger Christi: „Als gehorsame Kinder passt euch nicht den Begierden an, denen ihr früher in eurer Unwissenheit dientet, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!‘ “ (1. Petrus 1, 14-16).

Diese Welt lebt generell in Unversöhnlichkeit nebeneinander her. Auch wenn es Versuche der Versöhnung geben mag, so sind die Ergebnisse doch recht gering. Was wir heute jedoch in der Verkündigung erfahren, ist etwas ganz anderes als das, was Jesus seinen Aposteln als Gottes Wort verkündet hat. Die zwischenmenschliche Beziehung ist oftmals gestört durch Unversöhnlichkeit. „Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein“ (Römer 8, 5-9). Paulus fragt: „Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht?“ (1. Korinther 1, 20-21).

Wer durch Jesus Christus Vergebung seiner Sünden empfängt, kann niemals so weiter machen wie zuvor. Sein Leben wird sich konsequent verändern. Das fordert eine tiefe Demut und Kraft, nicht aus sich selbst, sondern durch den verändernden Geist Christi. Wir leben in einer Gesellschaft, die sich christlich nennt. Die Theologen von heute stellen jedoch durch ihre bibelkritische Theologie die Schöpfungsordnung Gottes in Frage. Nur Gott kann dem Menschen die Liebe geben durch seinen Geist und so die Versöhnung mit allen Menschen ermöglichen.

Lieber Leser, die Bibel ist das Fundament des Glaubens. Die Worte Gottes sind unverfälscht erhalten worden – jede Abweichung von der Wahrheit sollte abgelehnt werden. Alle Schriftstellen sind aus der Schlachter-Version 2000 entnommen.

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